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Die Kirche St.  Nicolai in Boldixum

Sie ist eine der drei großen Kirchen der Insel. Ihre Geschichte reicht viele Jahrhunderte zurück, und für viele Föhrer Familien ist sie ein wichtiger Teil ihrer Kultur. 

Durch eine schwere Eisenpforte geht es zur Kirche St. Nicolai. Inmitten eines großen Friedhofs liegt sie ruhig und ein wenig versteckt etwa zwei Kilometer entfernt von der trubeligen Fußgängerzone der Stadt Wyk.

St. Nicolai ist eine der drei großen alten Kirchen auf der Insel Föhr. Sie ist Wahrzeichen und für viele Föhrer auch ein Teil Heimat, denn sie und ihre beiden Schwestern spielen eine wichtige Rolle im Inselleben. Das heißt jetzt nicht, dass es auf Föhr überdurchschnittlich viele gläubige Menschen gibt, sondern vielmehr, dass diese Gebäude ein Teil unserer Kultur sind. 
Im Jahr 1707 fand man beim Anbau des Norderschiffs eine Kapsel mit drei Silbermünzen mit der Jahreszahl 1240 und den Insignien von Waldemar II., König von Dänemark. Durch diesen Fund war ein Anhaltspunkt für die Datierung des ursprünglichen Kirchenbaus gegeben.
Betritt man den Innenraum der Kirche, fallen einem die einfachen Gewölbemalereien auf, diese stammen aus dem 13. Jahrhundert und wurden 1970 wiederentdeckt. Es gelang, die noch vorhandene Malerei freizulegen und in ihrer Gesamtheit zu rekonstruieren. 
Nehmen Sie sich die Zeit und setzen Sie sich auf eine der Bänke. Lassen Sie dann Ihren Blick durch die Kirche wandern. St. Nicolai beherbergt viele wunderschöne Dinge, die ihre eigene Geschichte haben. Der Altar aus dem Jahr 1643 wurde von Johann Schnitger aus Lindenholz geschnitzt und hat die Form eines lateinischen Kreuzes. Auf der Kanzel befinden sich plattdeutsche Bibelzitate, und zusätzlich trägt sie die einzige hochdeutsche Inschrift in der Kirche. Der Taufstein stammt von der Insel Gotland und ist aus dem 13. Jahrhundert. 
Der Herr, der Sie nun bereits eine Weile „beobachtet“, ist übrigens Nikolaus von Myra, Namensgeber dieser Kirche und Schutzpatron der Seeleute. Sein Blick ist auf die Orgel gerichtet, die sich auf der Westempore befindet. Vielleicht haben Sie Glück und der Kantor übt die Lieder für den nächsten Gottesdienst, wenn nicht, genießen Sie einfach die Stille und tanken Sie Kraft für den Tag.

 

Fotos: Maike Godbersen-Möller

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