


Ein Ort für die Sinne
Der Park an der Mühle feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen – Grund genug, einmal genauer hinzuschauen.
Mitten im Zentrum Wyks unweit der Promenade befindet sich ein kleiner Park. Während es am Strand in den Sommermonaten etwas lebhafter zugeht, bietet der Park an der Mühle Ruhe. Durch ein verschnörkeltes Eisentor betritt man die Grünanlage, und schon geben Vögel, Insekten und Brunnen den Ton an. Spiralförmig schlängeln sich die Wege durch die wunderschöne Anlage, in der Blumen in allen Farben blühen.
Bereits vor 20 Jahren entstand dieser besondere Ort auf dem Gelände einer alten Tennisanlage. Ideengeber war der Föhrer Geomant und ehemalige Yogalehrer Hermann Hinsberger, der dieses Projekt mit sechs ehrenamtlichen Helfern in nur fünf Monaten umsetzte. Der Park wurde hauptsächlich nach geomantischen Prinzipien gebaut, wobei es wichtig war, die neue Anlage möglichst gut in die Landschaft zu integrieren und Bezüge zur Natur und den bestehenden Gebäuden herzustellen. Aber auch die Yogalehrerausbildung Hinsbergers floss ein.
Der Park ist entlang einer Sichtachse angelegt, die das Gelände durchzieht. Ausgangspunkt ist eine kleine Quelle, Endpunkt die Mühle Venti Amica (Freundin des Windes). Auf dieser Achse befinden sich insgesamt sieben Elemente: Quelle, Faun, Früchtekorb, Brunnen, Teich, Taufstein und Mühle. Den einzelnen Objekten sind jeweils die Chakren oder Energiezentren der Yogalehre zugeordnet, die gleichzeitig das Leben von der Geburt bis zu seinem physischen Ende symbolisieren sollen. Die sieben Chakren sind nach der indischen Lehre auf der Wirbelsäule des Menschen angeordnet. Beginnend mit dem Wurzelchakra am unteren Ende des Rückens bis hin zum Kronenchakra am oberen Ende des Kopfes werden die unterschiedlichen Punkte mit verschiedenen Attributen und Farben in Verbindung gebracht. Darüber hinaus finden sich überall im Park runde Formen, denn sie sprechen die Seele an.
All diese Informationen erhält der Besucher des Parks allerdings nur, wenn er oder sie gezielt danach fragt, denn Hermann Hinsberger ist es wichtig, dass sich die Besucher nicht von Dingen abschrecken lassen, die als esoterisch empfunden werden könnten. Deshalb gibt es auch keine Hinweisschilder auf dem Gelände. Vielmehr sollen Besucher den Park einfach auf sich wirken lassen, die Ruhe genießen, den Kopf ausschalten und die Seele baumeln lassen.


Fotos: Maike Godbersen-Möller