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Mit dem Fahrrad um die Insel

Grüne Felder, historische Dörfer, die Stadt Wyk und natürlich die vielen Strände – all das lässt sich auf eine Weise am besten entdecken: mit dem Fahrrad!

Es ist wohl egal, wo man wohnt, die Schönheiten der direkten Umgebung nutzt man meist selbst viel zu selten. Da ergeht es uns natürlich nicht anders. Während die zahlreichen Gäste freudestrahlend auf ihren Fahrrädern an uns vorbeiradeln, stehen bei uns häufig andere Dinge auf dem Programm. Dabei gibt es nichts Schöneres, als auf einem Fahrrad unsere grüne Insel zu erkunden. Grund genug, sich die Zeit zu nehmen und an einem warmen Frühlingsmorgen auf den eigenen Drahtesel zu steigen, um das zu genießen, wofür so viele jedes Jahr die Insel besuchen.
Unsere Tour beginnt in Boldixum, einem der alten Inseldörfer, das heute zur Stadt Wyk gehört. Der Platz in der Mitte des Ortes erinnert an Miele Gosche, die wie viele andere Föhrer ihr Glück in den USA suchte. Auch sie kam zurück auf die Insel und betrieb in einem Haus, das früher an dieser Stelle stand, ein Kolonialwarengeschäft mit Gastwirtschaft. 
Weiter geht es in Richtung Marsch. Föhr besteht zu 60 Prozent aus Marschland, das auf Höhe des Meeresspiegels oder teilweise sogar darunter liegt. Entlang der Kreisstraße fahren wir an Kühen, Pferden und Schafen vorbei, die entspannt den Tag genießen. Unser nächstes Ziel ist die Boldixumer Vogelkoje. In dem am Deich gelegenen Kulturdenkmal wurden zu früheren Zeiten Enten gefangen, heute dient es dem Vogelschutz. Nach einem kurzen Besuch in der Koje, die in den Sommermonaten nur montags bis freitags von 10:00 bis 12:00 Uhr geöffnet hat, setzen wir unsere Tour auf dem Siedlerweg bis nach Oldsum fort. Wir genießen den Blick auf der etwa elf Kilometer langen Strecke über grüne Felder und Wiesen. Oldsum ist ein typisches Inseldorf, das es sich lohnt, etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Die vielen alten Friesenhäuser in den engen Gassen waren einst das Zuhause von Föhrer Kapitänen, heute findet man in dem Dorf einige besondere Geschäfte, kann selbst gemachte Marmelade kaufen oder sich leckeren Kuchen in einem der gemütlichen Cafés schmecken lassen. 
Gleich hinter Oldsum liegt das Dorf Süderende, in dem vor fast 800 Jahren eine der drei großen Inselkirchen erbaut wurde. Neben der Kirche selbst ist auch der Friedhof einen Besuch wert, denn hier findet man noch heute viele Sprechende Grabsteine: Die Steine erzählen von Glück und Leid, von Kapitänen, die auf See geblieben sind, oder Familien, die früh auseinandergerissen wurden. 
Ein kleiner Feldweg führt uns nach Utersum, das für seinen wunderschönen Strand bekannt ist. Das eigentliche Highlight hier ist jedoch der Sonnenuntergang. Wenn die Sonne zwischen Amrum und Sylt versinkt, versammeln sich Gäste und Insulaner und sind immer wieder aufs Neue fasziniert von diesem farbgewaltigen Spektakel. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Strand wird es Zeit für uns, uns auf den Rückweg zu machen, denn schließlich müssen wir wieder in das circa zwölf Kilometer entfernte Wyk. Wir fahren vorbei an Hedehusum, durch die Godelniederung von Witsum, ein Vogelschutzgebiet, und genießen den einmaligen Blick auf die Halligen und Amrum. Vorbei am Golfplatz kommen wir etwas müde wieder in Wyk an und haben uns nach circa 35 Kilometern eine kleine Stärkung nun wirklich verdient. Natürlich gibt noch so viele Ecken auf Föhr, die in diesem Artikel nicht erwähnt wurden. Daher schlagen wir vor: Mieten Sie sich einfach das passende Fahrrad in einem der vielen Fahrradverleihe und begeben auch Sie sich auf Entdeckungstour, denn wie gesagt, mit dem Fahrrad lernt man Föhr einfach am besten kennen.

 

Fotos: Maike Godbersen-Möller

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