top of page

Augen auf beim Wattlauf

Die UNESCO erklärte das Wattenmeer 2009 zum Weltnaturerbe. Geformt durch die Gezeiten ist es ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere.

Mit Gummistiefeln geht man nicht ins Watt, das waren die Worte unseres Biologielehrers vor der obligatorischen Wattexkursion in jedem Schuljahr – Wattführer Max Braren sieht das etwas lockerer. 
Es war einer der letzten schönen Sommertage im September, den wir zum Anlass nahmen, an einer acht Kilometer langen naturkundlichen Wattwanderung teilzunehmen. Wir trafen uns mit Max und den anderen begeisterten Naturkundlern am Dunsumer Deich. Nach einer kleinen Begrüßung „üüb fering“* starteten wir unsere Wanderung zum Kormoransand, einer zwischen Föhr und Sylt gelegenen Sandbank. Aber nicht die Sandbank, sondern der Weg war das Ziel. Größtenteils barfuß, spürten wir den Wattboden unter unseren Füßen, hier und da stand noch etwas Wasser, dennoch konnte man sich kaum vorstellen, dass hier vor wenigen Stunden noch das Meer an den Deich schwappte. 
Mit einer Forke bewaffnet nutzte unser Wattführer jede Gelegenheit, um dem festen Wattboden seine Geheimnisse zu entlocken. Es brauchte nicht viele Versuche, um einen Wattwurm an die Oberfläche zu befördern, aber auch andere Bewohner des Wattenmeeres durften wir kennenlernen. Krebse, die um die gesamte Insel herum zu finden sind, und unterschiedliche Muschelarten, die bereits länger im Wattenmeer beheimatet sind sowie auch „zugezogene“ Kandidaten. Immer den Blick auf die Nachbarinsel gerichtet liefen wir zum Kormoransand und konnten bereits von Weitem sehen, wie sich die Seehunde in der Sonne aalten. Max wies uns darauf hin, dass die Tiere auf keinen Fall gestört werden dürften und dass es daher sehr wichtig sei, einen Abstand von mindestens 300 Meter einzuhalten. Weit entfernt von den Tieren machten wir eine kleine Pause und genossen wie sie die warme Septembersonne auf unseren Gesichtern. 
Viel Zeit zum Verschnaufen blieb allerdings nicht, denn bald würde das Wasser zurückkommen und den Wattboden für sich beanspruchen. Wir machten uns also auf den Rückweg und peilten, mit Max an der Spitze, Föhr an. Unsere kleine Exkursion hörte dort auf, wo sie begonnen hatte, zwischen Schafen auf dem grünen Dunsumer Deich.

Fotos: Maike Godbersen-Möller

bottom of page